Durchlaufzeitreduzierung
Maßnahmen zur Durchlaufzeitreduzierung in der Produktion können zum einen darin bestehen, die Auftragsbestandsreichweite (=potenzielle gewichtete Durchlaufzeit) vor den Arbeitsplätzen durch Anpassung der Kapazität zu regeln (Fluss-orientierte Kapazitätsplanung und -steuerung) oder zum anderen darin, die Bestandsreichweite durch Regelung der Auftragsbildung bzw. der Auftragsfreigabe (z. B. KANBAN, CONWIP, BOA oder ähnliche Verfahren) über den Auftragszufluss zu regeln.
Neben einer Verbesserung der Termintreue um 70 Prozent konnte die Lieferzeit gegenüber den Kunden nachhaltig um mehr als 50 Prozent reduziert werden.
Die Reduzierung der Durchlaufzeiten wirkte sich auf alle Produktions- und Produktbereiche gleichermaßen aus und damit auch auf die Verküzung der Lieferzeiten gegenüber den Kunden.
Seit Projektbeginn wurde die Durchlaufzeit in der Teilefertigung um ca. 50 Prozent reduziert. Die Soll-Durchlaufzeiten wurden dabei laufend unterschritten, indem die Kapazitäten nicht voll verplant wurden.
Eine Reichweiten-orientierte Material-Disposition über alle Planungsstufen hinweg verbesserte einerseits die Fehlteilesituation (Anzahl der potenziellen Fehlteile von ca. 2000 auf ca. 350 reduziert) und führte andererseits zu einer Erhöhung der Umschlaghäufigkeit von ca. 8 auf ca. 14.
Innerhalb eines Zeitraums von zwei Jahren wurden die ursprünglich gesteckten Projektziele bzgl. Durchlaufzeiten und Bestandsreichweiten nicht nur erreicht, sondern sogar deutlich übertroffen.
Alle logistischen Zielgrößen konnten im Projektverlauf verbessert werden.
Innerhalb eines Zeitraums von 4 Monaten sollte der Bestand um 25 Prozent reduziert werden. Während dieses Ziel bzgl. des Materialbestands punktgenau erreicht wurde, konnte der Umlaufbestand in der Teilefertigung sogar mehr als halbiert werden (von ca. 33.000 Stunden auf ca. 13.000 Stunden). Gleichzeitig wurde der Lieferrückstand gegenüber Kunden um zwei Drittel reduziert.
